Wir sind in den Ferien vom 15.04.24 – 28.04.24

APR 21

Habe ich genügend Zeit für meinen Hund?


Immer wieder habe ich Phasen in meinem Alltag, in denen ich einfach zu wenig Zeit für Raya habe. Nicht, dass sie es einfordern würde. Aber ich fühle mich schuldig, weil ich meinen Erwartungen an die gemeinsame Zeit mit ihr nicht gerecht werde.

Dann zweifle ich auch schon mal daran, ob ich wirklich eine gute Hundehalterin bin.Und so habe ich mir konkret ein paar Dinge angewöhnt, um die Zeit mit ihr viel stärker wahrzunehmen und zu schätzen.

Qualität vor Quantität

Ja, ich weiss. Das ist keine besonders neue Erkenntnis. Und doch tendiert man schnell dazu, die gemeinsame Zeit an der Dauer zu messen. Und so nagt das schlechte Gewissen an Einem, weil der Morgenspaziergang doch irgendwie zu kurz war. Oder der Abendspaziergang durch eine kleine Pinkelrunde im Garten ersetzt wurde.

Dabei ist es doch viel, viel wichtiger wie Du die gemeinsame Zeit mit Deinem Hund nutzt. Bist Du mit Deinen Gedanken bei ihm? Habt ihr Spass und seid unbeschwert? Vergisst Du vielleicht die Zeit für einen kurzen Moment? Dann ist das tausendmal wertvoller und wichtiger, als stundenlang beieinander – aber im Kopf doch nicht voll dabei zu sein.

Sei bei deinem Hund

Ein Punkt, der ganz viel auf die Qualität der gemeinsamen Zeit einspielt. Wie häufig, schaust Du auf dem gemeinsamen Spaziergang auf Dein Handy? Oder planst Deinen Tag im Gedanken durch? Und wie oft bist Du wirklich mit Deinen Gedanken bei Deinem Hund und auf eurem Spaziergang, den Du gerade machst? Fühlst Du Dich ertappt? Dann überlege Dir, was Du tun kannst, um gar nicht in die Verführung zu kommen, ständig abzuschweifen.

Du kannst zum Beispiel Dein Handy auf einem Deiner Tagesspaziergänge explizit zu Hause lassen oder einfach ausschalten. Statt Deinen Tag auf dem Weg zu planen, nimm Dir vorher kurz Zeit und schreibe Dir all Deine To-Dos auf einen Zettel. Alles was Du aufschreibst, musst Du dann nicht mehr in Deinem Kopf mitschleppen. So hast Du ihn frei für die Zeit mit Deinem Hund.

Sucht euch ein gemeinsames Hobby

Häufig bekomme ich mit, dass Frauchen mit ihrem Hund in die Hundeschule gehen, aber dort nicht so wirklich glücklich sind. Es werden Dinge gefordert, die man selbst für unwichtig hält. Oder der eigene Hund ist viel zu aufgedreht, um ordentlich mitzuarbeiten. Vielleicht ist er aber auch mit der Gesamtsituation überfordert und nichts funktioniert mehr. Dennoch quälen sie sich Woche für Woche in die Hundeschule, weil man den eigenen Hund fordern und gemeinsame Zeit mit ihm verbringen möchte. Das Resultat: Frust! Von spassiger gemeinsamer Zeit ist man dann weit entfernt.

Wie wäre es stattdessen, wenn Du euch ein gemeinsames Hobby suchst, an dem ihr beide unglaublich Spass habt. Und damit meine ich wirklich euch beide. Seid Du und Dein Hund Wasserratten? Wie wäre es dann mit einem Stand-up-Paddel-Kurs mit Hund?Dein Hund arbeitet unheimlich gerne mit der Nase? Und Du bist gerne in der Natur unterwegs? Vielleicht wäre dann ein Trüffel-Suchkurs genau das Richtige.

Ein wichtiger Aspekt dabei: Es steht nicht mehr die Erziehung im Fokus. Denn hier entstehen Erwartungshaltungen und der Fokus wird schnell auf die Fehler und das unerwünschte Verhalten des Hundes gelenkt. Vielmehr geht es darum, einfach gemeinsam Spass zu haben.

Routinen, Routinen, Routinen

Wenn Du den ein oder anderen Blogbeitrag von mir schon gelesen hast, ist das sicherlich keine neue Info für Dich. Baue Routinen mit Deinem Hund in Deinen Alltag ein. Das kann morgens der gemeinsame Spaziergang sein (bei dem Dein Handy ausbleibt), Nachmittags eine kleine Trainingseinheit oder Abends eine Kuschelrunde auf dem Sofa. Vielleicht hast Du ja sogar schon eine solche Routine. Dann musst Du nicht mehr tun, als sie zu geniessen.

Gemeinsame Pausen

Dies gilt für alle, die von zu Hause aus arbeiten oder den Hund mit auf die Arbeit nehmen können. Mache Pausen – und zwar gemeinsam mit Deinem Hund. Setze Dich für 5 Minuten in den Garten / in den Innenhof eures Büros (oder wo auch immer Du kurz durchatmen kannst) und streichle Deinen Hund.

Du musst Deinen Kopf lüften? Dann drehe eine kleine Runde zwischendurch.

Oder gönn Dir eine Leckerei – und Deinem Hund gleich mit. Gemeinsames Essen schafft tatsächlich ein Gefühl der Zusammengehörigkeit.

Noch ein kleiner Tipp
Nimm zwischendurch mal den Blick vom Bildschirm und schaue Deinem Hund beim Schlafen zu. Ich finde, es hat etwas unglaublich beruhigendes und bringt mich persönlich schnell auf andere Gedanken.

Plane feste Zeiten mit Deinem Hund ein

Ist plötzlich doch wieder alles so viel? Termin reiht sich an Termin – und Dein Hund muss schon wieder kürzer treten? Häufig lassen sich solche Situationen vorhersehen. Versuche einen Überblick über Deine Termine zu bekommen, in dem Du Dich Sonntagabend hinsetzt und Deine Woche grob planst. Plane Dir Zeiten mit Deinem Hund fest ein. Die nur für Dich und ihn sind. Was Du dort machst, kannst Du natürlich direkt mit einplanen oder spontan entscheiden, je nachdem wo ihr Zwei gerade Lust drauf habt.

Noch ein letzter Gedanke

In der Hundewelt geistert immer noch der Gedanke umher, dass der Hund doch ordentlich ausgelastet werden muss mit stundenlangen Spaziergängen, Hundekursen und Spielen.

Die meisten Hunde brauchen aber gar nicht so viel, sondern sind mit zu viel Programm schlicht und einfach überfordert. Sie drehen noch mehr auf und werden unruhiger. Worauf es dann wieder heisst, dass der Hund nicht ausgelastet sei. Ein Teufelskreis, den man durch Entspannung und Ruhe durchbrechen kann.

Schaue also ganz genau hin, wieviel und was Deinem Hund gut tut. Jedes Hund-Mensch-Team ist unterschiedlich. Lasse Dich nicht von Pauschalaussagen verunsichern.

Das gleiche gilt für eure gemeinsame Zeit. Du weisst, wie und wieviel Zeit Du mit Deinem Hund verbringst. Und ich bin mir sicher, Du wirst ein gutes Gefühl dafür haben, was es braucht, um eine gute Hundemama für Deine Fellnase zu sein.