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MÄR 21

Du und Dein Hund – Ihr seid genau richtig


Kennst Du das auch? Das Gefühl nicht gut genug zu sein? Nicht genügend Zeit zu haben. Für Dich und für Deine Liebsten? Oder möglichst keine Fehler machen zu wollen – gerade bei Deinem Hund?

Die letzte Zeit ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie viel Druck auf uns lastet. Im Beruflichen, im Privaten und auch im Zusammenleben mit unserem Hund. So kommt schnell Frust und Traurigkeit auf. Weil wir zu streng mit uns aber manchmal auch mit unserem Hund sind. Ich habe Dir die, meiner Meinung nach, drei wichtigsten Aspekte für ein entspannteres Zusammenleben aufgeschrieben.

Der gute alte Perfektionismus?

In meinem Blogartikel «Tschüss Perfektionismus. Hallo Dankbarkeit!» habe ich mich schon genauer mit ihm beschäftigt. Perfektionismus war für mich lange Zeit rein positiv besetzt. Und ich wollte die Dinge auch wirklich immer perfekt machen. Die Konsequenz – man erreicht diesen perfekten Zustand eigentlich nie. Denn irgendetwas findet man immer, was besser, schöner oder schneller sein könnte. Diesen Druck habe ich mir in meinem Job als Gestalterin gemacht, in meinen Weiterbildungen, im Haushalt, aber – und das war das Schlimmste – auch im Zusammenleben mit Raya. 

Ich wollte die perfekte Hundehalterin sein. Die nirgends negativ auffällt, die sich fortbildet und dem Hund all das gibt, was er braucht. Dazu gehörte natürlich das richtige Futter, genügend Beschäftigung, viele und lange Spaziergänge, Tricks und so weiter. Im Gegenzug bedeutete das auch – extrem hohe Erwartungen an Raya. Denn schliesslich sollte sie nirgends auffallen. Sie musste jeden Spaziergang mitmachen und jeden Trick. Denn es war ja alles nur zu ihrem Besten – redete ich mir ein.

Ich möchte Dich hier sicherlich nicht dazu auffordern Dinge nur noch halbherzig zu machen. Und Perfektionismus hat ganz sicher auch seine positiven Seiten: Du bist aus deinem Inneren heraus hoch motiviert und willst Dinge genau machen oder wissen. 

Dadurch wirst Du gut in dem, was Dich interessiert und wächst Schritt für Schritt. Das sind tolle Eigenschaften, die Du auf jeden Fall beibehalten solltest. Auch im Zusammenleben mit dem Hund hilft Dir der Perfektionismus Übungen oder Tricks genauer umzusetzen. So wirst Du klarer und verständlicher für Deinen Hund.

Dennoch gilt wie immer: Ein gesunde Balance ist wichtig. Deswegen kommen hier nun meine Glücks-Tipps für Dich

🤍 Erlaube Dir, Fehler zu begehen ohne Dir danach Vorwürfe zu machen. Fehler sind menschlich und bieten Dir eine Chance etwas Neues über Dich oder Deinen Hund zu lernen.

🤍 Habe realistische Erwartungen und vergiss Deine und die Bedürfnisse Deines Hundes dabei nicht (mehr dazu im nächsten Absatz)

🤍 Lerne die Dinge nicht so ernst zu nehmen und nimm sie stattdessen mit Humor. Häufig gehen wir mit viel zu viel Ernst und Verbissenheit an Dinge heran. Dein Hund wird sich ganz sicher mehr über ein herzhaftes Lachen freuen als über Frust oder Wut.

Wenn Erwartung auf Enttäuschung trifft

Für mich so ein unglaublich wertvoller Punkt: Deine Erwartungen – an Dich und an den Hund. Denn auch ich kann davon ein Lied singen. Die Erwartungen, die ich an Raya hatte. Und viele Erwartungen waren verrückter Weise sogar Dinge, die «gesellschaftlich» erwartet werden, denen ich aber – nach langer Selbstreflexion – eigentlich gar nicht so eine grosse Bedeutung bemessen würde. Zumindest nicht in der Situation, die wir damals waren. Mein Lieblingsbeispiel ist das liebe Leinelaufen. Nicht negativ aufzufallen, hiess für mich auch, auf unserem Spaziergang einen Hund an der Leine zu haben, der nicht zieht. Niemals. Nie. (Hallo Perfektionismus!)

Also übte ich mit Raya auf jedem Spaziergang, dass sie bloss nicht zog. Und das mitten in der Stadt. Ich entschuldige mich heute noch bei Raya für mein Verhalten. Raya war von Anfang in der Stadt völlig reizüberflutet und wollte einfach nur weg. Sie hatte Angst und zog. Und ich drehte Kreis um Kreis, um meine Erwartungen der lockeren Leine durchzusetzen. Ich fokussierte mich so sehr auf meine Vorstellung, dass ich ihre Bedürfnisse total übersah. Eigentlich übersah ich uns beide. Ich hörte nicht mehr auf mein Bauchgefühl, verlor meine Empathie – und das alles nur, weil etwas nach meiner Vorstellung zu funktionieren hatte.

Was habe ich also daraus gelernt? Erwartungen sind eigene Vorstellungen, wie etwas zu sein oder zu laufen hat. Dabei kann es schnell zu Enttäuschungen kommen, weil Situationen, Erlebnisse, man selbst oder auch der eigene Hunde nicht den Erwartungen entsprechen. Folgende Glücks-Tipps haben mir geholfen:


🤍 Setze Deine Bedürfnisse und die deines Hundes immer an erste Stelle. Wenn es euch beiden gut geht, erreicht ihr eure Ziele um einiges einfacher. Mit viel weniger Frust und auf einer vertrauensvollen Basis.

Dafür musst Du Dich natürlich auch mit euren Bedürfnissen auseinandersetzen. Was tut Dir gut? Was ist Dir wichtig? Was sind Deine Werte? Wie kommst Du zur Ruhe? Und das gleiche natürlich auch für Deinen Hund.


🤍 Hinterfrage Deine Erwartungen. Sind es wirklich Dinge, die Dir wichtig sind? Oder hast du es irgendwo aufgegriffen? Vergiss nie – Du und Dein Hund, ihr seid Individuen.


🤍 Bleibe offen, statt Dich an Deine Erwartungen zu klammern. So kannst Du tolle neue Verhaltensweisen bei deinem Hund entdecken. Und auch für Dich – vielleicht eröffnen sich ganz neue Wege, wenn Du offen bleibst, für das, was das Leben so bereit hält. 


Übrigens – Raya läuft heute wirklich super an der Leine. Als ich mich auf sie und ihre Ängste eingelassen habe, haben wir einen, für uns beide, angenehmen Weg gefunden zu üben. Wenn sich heute die Leine spannt, sehe ich das nicht als Makel, sondern als Zeichen, dass etwas in der Umgebung ist, dass sie aus dem Konzept bringt. Und dann kann ich sie unterstützen, weil ich sie und ihre Bedürfnisse kenne. Und dafür bin ich unglaublich dankbar.

Mitgefühl für Deinen Hund – Selbstmitgefühl für Dich

In Zeiten, in denen es einen Schritt vor und zwei zurück geht, ist es wichtig, dass Du Deinem Hund und Dir gegenüber mit Mitgefühl begegnest.

Ich schreibe ganz bewusst Deinem Hund und Dir. Denn ja, das Verständnis, das Du Deinem Hund gegenüber aufbringst, solltest Du auch Dir erlauben.

Mitgefühl für Deinen Hund bedeutet ihm auf Augenhöhe zu begegnen und zu versuchen, die Perspektive zu wechseln. Was macht die Situation für ihn so schwierig? Wie kannst Du ihn unterstützen? Mitgefühl bedeutet, Deinen Hund dort liebe- und verständnisvoll abzuholen, wo er Deine Hilfe benötigt. Es heisst auch, nicht gegen, sondern mit Deinem Hund zu arbeiten und Empathie zu zeigen.

Und was ist mit Dir? Wenn Du Dich total überfordert fühlst? Die amerikanische Professorin Kristin Neff forscht seit Jahren zum Thema «Selbstmitgefühl» und hat drei wichtige Aspekte herausgearbeitet, die Dir helfen, Deinen Selbstkritiker zum Schweigen zu bringen:


1. Zeige Dir selbst gegenüber Verständnis, statt Dich ständig zu bewerten. Zeig Dich geduldig und einfühlsam, denn uns selbst gegenüber sind wir häufig sehr hart und unfair eingestellt. Stell Dir vor, ein guter Freund oder eine gute Freundin wäre in Deiner Situation. Was würdest Du ihr oder ihm raten? Wie würdest Du ihr oder ihm zu Seite stehen? Und dann sage Dir genau das. Sei so nett zu Dir, wie Du es auch zu Deinen Liebsten wärst.


2. Kristin Neff nennt sie die «Gemeinsame Menschlichkeit». Im Kern geht es darum, dass das «Nicht-Perfekte» gerade das ist, was uns mit anderen Menschen verbindet. Alle Menschen machen Fehler. Damit sind wir nicht alleine und das solltest Du Dir in solchen Situationen ins Bewusstsein rufen. Dann fühlst Du Dich nicht ganz so alleine und verloren.


3. Die liebe Achtsamkeit. Nur wenn wir den Moment wahrnehmen und überhaupt erkennen, was das Problem ist, weshalb es uns gerade nicht sonderlich gut geht, wir uns unter Druck fühlen, wütend oder traurig sind, können wir uns mit Selbstmitgefühl begegnen. Denn gerade wenn wir über uns selber urteilen fällt uns das häufig gar nicht mehr auf.

Probiere es doch einfach einmal aus.


Übrigens
In dem Ted Talk von Kristin Neff erfährst Du ausserdem, dass Selbstmitgefühl ein starkes Wohlbefinden mit sich bringt und Ängstlichkeit, Stress und ja – auch Perfektionismus – weniger werden lässt. (Der Talk ist mit deutschem Untertitel.)

Falls Du lieber liest, kann ich Dir ihr Buch «Selbstmitgefühl»* empfehlen.



Nehme Dir den Druck. Mache Dir bewusst


🙌🏻
Du und Dein Hund, ihr müsst nicht perfekt sein.

💪🏻
Du darfst Fehler machen und brauchst Dir keine Vorwürfe zu machen. Aus Fehlern lernt man unglaublich viel.


💬
Nehme Dir gut gemeinte (oder auch nicht so gut gemeinte) Kommentare von Mitmenschen, die euch nicht kennen, nicht so sehr zu Herzen. Du kennst Dich und Deinen Hund am Besten.


🐕
Setze Deine Erwartungen nicht so hoch, stattdessen lerne Dich und die Bedürfnisse Deines Hundes kennen.


🤍
Höre auf dein Bauchgefühl und nimm es wann immer möglich mit Humor.



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